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Kulturelle Evolution: Einführung und Übersicht

Kulturelle Evolution

Vorbemerkung
1. Begriffliches
1.1 Gesellschaft und Kultur
1.2 Superstruktur, Struktur und Infrastruktur
Die Dreigliederung einer Gesellschaftw in Infrastruktur, Struktur und Superstruktur ist ein in den Sozialwissenschaften oft verwendetes Schema zur genaueren Charakterisierung ihrer materiellen, sozialen und geistigen Belange.6
Siehe z.B. Marvin Harris 1980: 51 ff.
Im Vergleich zur vorherigen Unterscheidung von Gesellschaft und Kultur würden dann die folgenden Gleichsetzungen gelten: Struktur = Gesellschafte und Superstruktur = Kulture. Auf etwas informativere Art können wir auch von den Ebenen der Reproduktion (Infrastruktur), Organisation (Struktur) und Orientierung (Superstruktur) reden (vgl. dazu Abbildung 1).
Abbildung 1: Konzeptionelles Modell der Dreiteilung einer menschlichen Gesellschaft[s]w[/s]
Abbildung 1: Konzeptionelles Modell der Dreiteilung einer menschlichen Gesellschaftw
Wir können uns vorstellen, dass das Tun des Menschen auf jeder dieser Ebenen einen für sie spezifischen Charakter hat. Im Bereich der Infrastruktur geht es um Mensch-Ding-Beziehungen, um Tätigkeiten, die Hannah Ahrendt "Arbeiten" (das zur natürlichen Reproduktion notwendige Tun) und "Herstellen" (Produktion von künstlichen Dingen) nennt.7
Hannah Arendt 1992: 14. Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob wir es angemessen finden wollen, nicht nur bei nicht-lebenden Erscheinungen, sondern auch bei Pflanzen und Tieren von "Dingen" zu reden.
Auf der Ebene der Struktur besteht demgegenüber menschliches Tun aus Interaktionen mit andern Menschen, was Ahrendt als "Handeln" bezeichnet.8
Ahrendt 1992: 14-15. Hier wird also der Begriff des Handelns in einem engeren Sinne verwendet. Bei der späteren Diskussion der Strukturationstheorie von Giddens dagegen wird mit "Handeln" jegliche Form einer menschlichen Aktivität gemeint sein.
Auf der Ebene der Superstruktur schliesslich können wir uns menschliches Tun als Aktivitäten psychischer Art vorstellen, z.B. sinnlich Wahrnehmen, Reflektieren, Meditieren usw., die sich, soll es um wirkliche Kultur gehen, nicht im Rahmen des blossen Verstandes, sondern nur in dem einer weiter gefassten Vernunft abspielen können.9
Siehe dazu W. Ulrich 1981.
Diese letztere ermöglicht eine Öffnung zur Welt und damit eine Mensch-Welt-Beziehung. Betrachten wir im folgenden die drei Ebenen noch etwas genauer.
1.2.1 Infrastruktur
1.2.2 Struktur
1.2.3 Superstruktur
1.2.4 Einige Überlegungen zum Umweltbezug
1.2.5 Ein Hinweis auf Rudolf Steiner
2. Aspekte einer Gesellschaftstheorie
2.1 Individuum und Gesellschaftw
2.2 Ein Blick auf die Strukturationstheorie von Giddens22
Siehe Anthony Giddens 1984, deutsche Übersetzung Giddens 1988.
2.3 Kulturelle und gesellschaftliche Regeln
2.4 Soziale Integration und System-Integration, Gemeinschaft und Gesellschaft
2.5 Unbeabsichtigte Handlungsfolgen und autonome Prozesse
2.6 Sinnsysteme und konstruierte Wirklichkeiten
3. Einige theoretische Vorstellungen über die kulturelle Evolution
3.1 Kontrollierter Atomismus: Hobbes und Rousseau
3.2 Der Primat der Infrastruktur: Marx und Harris
3.3 Der unausweichliche Fortschritt: Von Comte und Spencer zur Modernisierungstheorie
3.4 Die ungeplante aber trotzdem gerichtete Entwicklung: Elias
3.5 Systeme ohne Personen: Rappaport und Luhmann
3.6 Der Kreislauf von Aufstieg, Blüte und Zerfall: Toynbee
4. Stufen der gesellschaftlichen Entwicklung
4.1 Zur Entwicklung gesellschaftlicher Strukturen65
Im Sinne von Gesellschafte.
4.1.1 Archaische Gesellschaften
4.1.2 Politische Gesellschaften
4.1.3 Ökonomische Gesellschaft
4.2 Zur Entwicklung des Geschlechterverhältnisses
4.3 Zur Entwicklung kultureller Strukturen
5. Demographische und energetische Aspekte der kulturellen Evolution
5.1 Zur Bevölkerungsentwicklung
5.2 Zur Entwicklung des menschlichen Energieverbrauchs
Zitierte Literatur