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Biologische Evolution

Biologische Evolution

1. Von der Präformations- zur modernen Evolutionstheorie
1.1 Zum Begriff der Evolution
1.2 Die Zeit vor Darwin
1.3 Darwin und seine Evolutionstheorie
1.4 Kontroversen nach Darwin
Die Publikation von "The Origin of Species" bedeutete noch keineswegs einen Durchbruch für den Evolutionismus, obschon, wie berichtet wird, schon am Ende des Erscheinungstages die gesamte erste Auflage (1250 Kopien) ausverkauft war.26
Birx 1984: 130.
In der Folge entspann sich eine länger dauernde Kontroverse, denn die Darwinsche Theorie stellte grundlegende Werte der viktorianischen Zeit in Frage, insbesondere im Hinblick auf die Frage der Position des Menschen in einer solchen Theorie.27
Siehe dazu Peter Bowler 1986.
War nun wirklich anzunehmen, dass der Mensch nicht von Gott geschaffen war, sondern von affenartigen Vorfahren abstammte? Darwin getraute sich denn auch nicht, in seinem ersten Werk dazu klar Stellung zu beziehen; erst 1871 erschien dann das speziell diesem Thema gewidmete Buch "The Descent of Man" (Die Abstammung des Menschen).28
Darwin 1986 (1871).
Zwar konnten sich viele nun langsam mit der Idee eines evolutionären Geschehens auf der Erde anfreunden, aber wenn schon, dann konnte dieser Prozess unmöglich ein zufälliger und ungerichteter sein, sondern musste in progressionistischer Manier einem göttlichen Plan entsprechen, der von primitiveren zu höher entwickelten Formen führte und schliesslich in der Entstehung des Menschen gipfelte. Ein solches regelmässiges, nicht-adaptives Fortschreiten auf einem geradlinigen Pfad wurde als "Orthogenese" bezeichnet. Es war vor allem der in den USA wirkende Schweizer Naturforscher Louis Agassiz (1807-1873), der im Anschluss an die Ideen von Cuvier (siehe 1.2) derartige Vorstellungen vertrat. Mit der Zeit bildete sich aber in England ein starkes darwinistisches Lager unter Führung des Zoologen Thomas Henry Huxley (1825-1895), während in Deutschland sein Kollege Ernst Haeckel (1834-1919) sich für die Verbreitung des entsprechenden Gedankengutes stark machte. Während damit die Darwinsche Theorie im späteren Verlauf des 19. Jahrhunderts als eine Theorie mit hoher Integrationskraft anerkannt wurde, geriet sie anschliessend im 20. Jahrhundert wieder in Misskredit, da nun die experimentelle biologische Forschung als "exakte, moderne Disziplin" sich in den Vordergrund drängte und sich gegen die "Spekulationen" der Evolutionstheorie abzugrenzen versuchte.29
Vgl. Siewing 1982: 95.
Später gelang es dann aber, den Evolutionsgedanken mit neueren Ergebnissen der Biologie zu einer neodarwinistischen Synthese zu vereinen, die heute weitherum Anerkennung geniesst. Allerdings mehren sich auch die im Moment noch Aussenseiter-Positionen einnehmenden Gegenstimmen, die gewisse Annahmen dieser Theorie grundsätzlich in Frage stellen. Diesen neueren Entwicklungen wenden wir uns in den folgenden Abschnitten zu.
1.5 Die moderne Evolutionstheorie
2. Fragezeichen und Gegenstimmen
2.1 Nur Zufall und Notwendigkeit?
2.2 Gradualismus versus Punktualismus
2.3 Zwecklosigkeit versus Zweckhaftigkeit
2.4 Die Zwischenlösung als relationale Alternative
2.5 Beispiele von relationalen Ansätzen
2.5.1 Die Systemtheorie der Evolution von Rupert Riedl80
Siehe dazu die ausführliche Darstellung bei Rupert Riedl 1975 und die knappen Zusammenfassungen in Riedl 1985: 177 ff. und Wuketits 1981: 95 ff.
2.5.2 Die Autopoietische Systemtheorie von Humberto Maturana und Francisco Varela84
Wichtige Komponenten einer autopoietischen Systemtheorie finden sich in Francisco J. Varela 1979. Die beste Darstellung dieser Theorie im Zusammenhang mit Fragen der Evolution findet sich aber wohl in Humberto R. Maturana und Francisco J. Varela 1987. Für einen allgemeinen Überblick siehe auch Dieter Steiner 1989.
2.5.3 Die "Ökologie des Geistes" von Gregory Bateson (1904-1980)93
Siehe dazu Bateson 1972 und Bateson und Bateson 1987. Das letztere Buch, "Angels Fear", wurde nach dem Tod von Gregory Bateson von seiner Tochter Mary Catherine fertiggestellt.
2.5.4 Die Theorie der "morphischen Felder" von Rupert Sheldrake104
Siehe Rupert Sheldrake 1985 und 1990.
3. Zur Entstehung des Lebens
3.1 Verschiedene Ursprungshypothesen
3.2 Die Bausteine des Lebens und ihre Entstehung
3.2.1 Was ist Leben?
3.2.2 Die materialistische Standardhypothese
3.2.3 Gibt es einen oder zwei Ursprünge des Lebens?
3.3 Genügt eine materialistische Erklärung?
4. Zum Verlauf der biologischen Evolution
4.1 Der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre als Faktor der Evolution
4.2 Die Gaia-Hypothese
4.3 Explosionen und Auslöschungen
4.4 Das Muster der evolutionären Hierarchie182
Das ist ein leicht veränderter Teil aus einem Papier, das ich aus Anlass der Tagung "Humanökologie der Zukunft", Wislikofen, 6.-10.Juli 1998, schrieb (Steiner 1998).
Zitierte Literatur