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Lebensstil

Lebensstil

1. Begriffliches: Lebensstandard, Lebensqualität, Lebensstil
2. Gesellschaftliche und psychologische Hintergründe
2.1 Einheit und Vielfalt, Freiheit und Zwang
2.2 Werte
2.3 Bedürfnisse
3. Überlegungen zu einem neuen Lebensstil
3.1 Vom Haben zum Sein
3.2 Zur Möglichkeit eines Wertwandels
3.3 Das Kriterium der Nachhaltigkeit
4. Die biophysische Beurteilung von Lebensstilen
4.1 Das Konzept des ökologischen Fussabdrucks
Das Konzept des sog. ökologischen Fussabdrucks wurde vom Schweizer Mathis Wackernagel im Rahmen einer Dissertation, die er bei William Rees an der School of Community and Regional Planning, University of British Columbia, in Vancouver ausführte, entwickelt.1
Siehe Mathis Wackernagel 1994. Die Ergebnisse sind später auf popularisierte Weise in Buchform herausgekommen: Wackernagel und William Rees 1996 (englische Version) und 1997 (deutsche Version).
Die Idee knüpft an einer Kritik der Umweltökonomie (vgl. 7.1 in “Ökonomisches”) an, die die ökologischen Probleme dadurch in den Griff bekommen möchte, dass sie den Umweltgütern einen Preis gibt. Die Probleme dabei:2
Nach Wackernagel, Janette McIntosh, William E. Rees und Robert Woollard 1993, 6-7.
1
Die wirtschaftliche Preisbildung informiert lediglich über die relative Knappheit eines Gutes auf dem Markt, aber nicht über seine absolute Knappheit in der Biosphäre. Der Preis einer gehandelten Ware hängt in erster Linie vom Verbrauch an Energie, Arbeit und Kapital für die Ressourcenextraktion und von den Kosten für Verarbeitung und Transport ab. Die Kosten der schwindenen Vorräte hingegen erscheinen nicht in der Rechnung;
2
Zukünftige Güter werden infolge der Diskontierungspraxis systematisch unterbewertet, d.h. die Existenz eines positiven Zinsniveaus verschiebt Probleme in die Zukunft. Dazu ein Beispiel: Ein Schaden im Ausmass einer Million Franken, der aufgrund heutiger Aktivitäten in 100 Jahren auftritt, ist bei einem Zins von 5% heute nur 7600 Fr. wert, also praktisch vernachlässigbar. Es besteht somit ökonomisch gesehen kein Anlass, die fraglichen Aktivitäten zu unterlassen;
3
Monetäre Analysen können nicht zwischen komplementären und substituierbaren Gütern unterscheiden (vgl. mit dem Konzept des Naturkapitals von Herman E. Daly in 7.2.2 in “Ökonomisches”). Viele Dienstleistungen der Natur aber sind grundlegend und nicht mit dem Dollarwert eines industriellen Gutes vergleichbar. Wenn z.B. ein Fischvorrat in Geld gleich viel wert ist wie sieben Rolls Royces, dann bringt uns der Gebrauch dieser Autos keinen Fisch auf den Tisch;
4
Es ist nicht möglich, freien Gütern wie reiner Luft, der schönen Aussicht oder der Ozonschicht einen sinnvollen Preis zu geben.
Die Folgerung ist die, dass die Umweltproblematik nur mit einem auf der ökologischen Seite angesiedelten Mass beurteilt werden kann. Zu diesem Zweck wird ein ökologisches Buchhaltungsprinzip vorgeschlagen, das Landfläche als biophysische Masseinheit verwendet.3
Vgl. Wackernagel u.a. 1993, 7 ff.
Die Überlegung dabei: Jegliche Art von Konsum und die damit einhergehende Abfallproduktion benötigen die produktiven und/oder absorptiven Fähigkeiten der auf einer Fläche vorkommenden Ökosysteme. Eine wirtschaftliche Einheit (Einzelperson, Haushalt, Gemeinde, Staat) nimmt damit bei einem bestimmten Lebens- bzw. Wirtschaftsstil eine Landfläche bestimmter Grösse in Anspruch, die sie für ihren dauerhaftern Unterhalt benötigt. Es wird deshalb auch von “beanspruchter Tragfähigkeit” (appropriated carrying capacity = ACC) gesprochen. Konventionell ist Tragfähigkeit definiert als “maximal population size of a given species that an area can support without reducing its abilty to support the same species in the future.”4
Gretchen Daily und Paul Ehrlich 1992, 762.
Für traditionelle Gesellschaften mag dies ein passendes Mass gewesen sein, heute aber macht es angesichts der durch den internationalen Handel gegebenen ungeheuren Austauschmöglichkeiten keinen Sinn mehr. Entsprechend wird die Idee der Tragfähigkeit wie folgt gewissermassen auf den Kopf gestellt: Es wird von einer bestimmten menschlichen Population ausgegangen, deren Ressourcenkonsum aufgrund empirischer Daten geschätzt und danach in einen entsprechenden Flächenanspruch transformiert wird. Damit entsteht die folgende Definition:
The Appropriated Carrying Capacity (ACC) or the Ecological Footprint is defined as the aggregate land (and water) area in various categories required by the people in a region
a) to provide continously all the resources they presently consume, and
b) to absorb continously all the waste they presently discharge, using current technology.5
Wackernagel u.a. 1993, 10.
In detaillierter Form wird der Fussabdruck in Form einer Matrix dargestellt, die Konsumkategorien (Nahrung, Wohnen, Transport, Gebrauchsgüter, Dienstleistungen, Abfall) mit Landnutzungsarten (Energiefläche, Ackerland, Weideland, Wald, überbautes Land, Meer) verknüpft (vgl. dazu die Resultattabellen im Anhang). Die Konsumdaten eines Landes lassen sich aus diversen Statistiken ermitteln. Für jedes Gut i wird dann berechnet, wieviel ökologische Fläche (fi) pro Kopf belegt wird, indem der Verbrauch an diesem Gut pro Person (vi) durch die zugehörige Flächenproduktivität (pi) dividiert wird: fi = (vi / pi).
Für die fraglichen Produktivitäten werden dabei Weltdurchschnitte eingesetzt. Dies hat den Effekt, dass in einem Land, in dem die landwirtschaftliche Produktivität z.B. doppelt so hoch wie das globale Mittel ist, die in Anspruch genommene Fläche ebenfalls verdoppelt wird. So verfügen wir über einen allgemeinen Massstab, der internationale Vergleiche gestattet.6
Nach Wackernagel und Rees 1997, 89 f.
Was hat es mit der Energiefläche auf sich? Unser heutiger Energiekonsum beruht zu einem grossen Teil auf fossilen Brennstoffen. Dieser wird in ein Biomassenäquivalent mit dem entsprechenden Landbedarf umgerechnet. Für eine derartige Transformation kommen drei verschiedene Ansätze in Frage:7
Vgl. Wackernagel und Rees 1997, 98 ff.
1
Es wird die Fläche bestimmt, die erforderlich wäre, um einen Ersatz für fossilen Brennstoff landwirtschaftlich herzustellen. Als derart potentiell erneuerbare Energiequellen kommen Äthanol oder Methanol in Frage.
2
Es wird die Fläche geschätzt, die gebraucht würde, um das Kohlendioxid zu absorbieren, das bei der Verbrennung der fossilen Energie emittiert wird.
3
Es wird die Fläche berechnet, die benötigt wird, um das durch den Verbrauch von Fossilenergie verlorene Naturkapital durch eine energetisch äquivalente Menge Biomasse zu substituieren.
Alle drei Methoden führen grössenordnungmässig zum etwa gleichen Resultat: Der jährliche Verbrauch von 100 Gigajoules (Gj)8
1 Gigajoule (Gj) = 1 Milliarde (10**9) Joules.
fossiler Energie entspricht einer ökologisch produktiven Landfläche von 1 ha. Auf die Atomenergie wird die gleiche Umrechnung angewandt. Zwar setzt sie weniger CO2 frei als Kohle, Erdöl oder Erdgas, aber dafür ist sie mit anderen Risiken wie Strahlung, langlebigem Müll und der Unfallgefahr behaftet.9
Siehe Wackernagel und Rees 1997, 103-104. Die Autoren weisen darauf hin, dass der effektive Flächenverbrauch der Atomenergie für den gesamten Zyklus (Bergbau, Erzaufbereitung, Urananreicherung, Brennstabproduktion, Wiederaufbereitung, Atommülllagerung) im Vergleich zur Energieproduktion äusserst gering ist, woraus sich eine Produktivität von über 50 000 Gj pro ha und Jahr ergibt. Damit diese Zahl repräsentativ ist, muss aber Unfallfreiheit vorausgesetzt werden. Wird der Tschernobyl-GAU berücksichtigt, sinkt die Produktivität in die Gegend von 10 Gj pro ha und Jahr ab.
Natürlich stecken im operationalisierten Rezept zur Fussabdruck-Berechnung noch weitere Annahmen, die u.U. zu Resultatverzerrungen führen können. Z.B. wird angenommen, dass die gegenwärtigen land- und forstwirtschaftlichen Praktiken nachhaltig sind, so dass die durch die Statistiken ausgewiesenen land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen im Verhältnis 1:1 übernommen werden können. Offensichtlich trifft diese Voraussetzung aber nicht zu. Ein krasser Fall in dieser Hinsicht ist der folgende: Nach Mario Giampietro und David Pimentel ist der Grad der Erschöpfung der Böden in Nordamerika 20 mal grösser als ihre Erholungsfähigkeit.10
Siehe Mario Giampietro und David Pimentel 1990, 171.
Mit andern Worten, um die gegenwärtige Praxis nachhaltig zu gestalten, müsste ein Stück Land nach jedem Anbaujahr 20 Jahre lang brach liegen. Also wäre die entsprechende ACC eigentlich um einen Faktor 20 grösser. Ebenso ist die Forstwirtschaft nicht nachhaltig: Es ist fragwürdig, ob die gegenwärtig praktizierte Rotation von 70 Jahren sich über mehr als 2-3 Zyklen halten lässt.11
Vgl. Aubrey Diem 1992, 263.
Wie schon gesagt, lassen sich ökologische Fussabdrücke für beliebig grosse Populationseinheiten berechnen. Was lässt sich dann mit den Resulaten anfangen? Ein häufiger Fall wird der sein, dass Länder miteinander verglichen werden, auch dass für ein Land betrachtet wird, wie sich sein Fussabdruck zur Grösse des nationalen Territoriums bzw. besser: zur eigenen ökologischen Kapazität verhält und auch, wieviel ACC es infolge seines internationalen Handels gewissermassen importiert und exportiert. Betrachten wir im folgenden einige Länderergebnisse. In Tab.3 sind einige Staaten mit der Aufteilung ihres ökologischen Pro-Kopf-Fussabdrucks auf die verschiedenen Landnutzungskategorien dargestellt.
Tabelle 3: : Die ökologischen Fussabdrücke pro Kopf in ha und ihre Aufteilung auf die Landnutzungskategorien für einige ausgewählte Länder, gezeigt in absteigender Reihenfolge des Land-Fussabdrucks und verglichen mit der global verfügbaren Kapazität (nach Wackernagel und Rees 1997, 109, 114, 121, 134, 138)
Land
Energie
Acker
Weide
Wald
Überbaut
Land total
Meer
Total
Kanada
2,74
1,39
0,95
1,21
0,31
6,60
?
?
Österreich
1,36
0,23
2,11
1,47
0,07
5,24
0,39
5,63
Schweizj
1,40
0,29
2,36
0,51
0,07
4,63
0,57
5,20
Niederland
1,71
0,55
1,86
0,47
0,04
4,63
?
?
Deutschland
2,11
0,40
1,31
0,44
0,10
4,36
0,85
5,21
Indien
0,09
0,12
0,15
0,22
0,01
0,59
?
?
Global verfügbare Kapazität
 
0,25
0,58
0,59
0,03
1,45
0,55
2,00
In Tab.4 werden die Pro-Kopf-Fussabdrücke der gleichen und noch weiterer Länder mit der verfügbaren Landfläche und der verfügbaren biologisch produktiven Fläche verglichen und daraus territoriale bzw. ökologische Defizits berechnet. Die biologisch produktive Fläche wird wiederum in Einheiten mit Weltdurchschnittsproduktivität dargestellt. Das kann auch so interpretiert werden, dass die effektive produktive Fläche mit einem Faktor multipliziert wird, der dem Verhältnis der betreffenden nationalen zur global durchschnittlichen Produktivität entspricht. Nehmen wir nun das Beispiel der USA: Der ökologische Fussabdruck pro Kopf ist doppelt so gross wie der im Durchschnitt zu Verfügung stehende Anteil am nationalen Territorium. In Prozenten ausgedrückt beträgt somit das territoriale Defizit 100. Da aber die einheimische produktive Fläche eine höhere Produktivität aufweist als das Weltmittel ergibt sich aus dem Vergleich des Fussabdrucks mit der entsprechend korrigierten bioproduktiven Fläche nur noch ein Faktor von 1,1, was in Prozenten ein ökologisches Defizit von 10 ausmacht. Für die Schweiz betragen die entsprechenden Faktoren und Prozentsätze 8,12 und 712 (!) bzw. 1,60 und 60. Wie überbrücken defizitäre Länder ihren Ressourcen-Mangel? Sie nehmen via Import von Produkten bioproduktive Fläche an anderen Orten der Erde in Anspruch und/oder betreiben Raubbau am eigenen Naturkapital, d.h. pflegen im eigenen Land eine nicht-nachhaltige Produktionsweise.12
Vgl. Wackernagel und Rees 1997, 137.
Wie ersichtlich, gibt es auch Länder mit einem ökologischen Überschuss. Zu ihnen gehören, nicht überraschend, Australien, Kanada und Schweden, also alles Staaten, deren Bevölkerungsgrösse im Verhältnis zur einheimischen ökologischen Tragfähigkeit relativ gering ist. Das heisst aber nicht unbedingt, dass hier noch grosse Reserven vorhanden sind, denn vermutlich werden diese durch Länder, die sich Importe aus Australien, Kanada und Schweden leisten können, aufgezehrt.13
Siehe Wackernagel und Rees 1997, 136.
Tabelle 4: Die Pro-Kopf-Land-Fussabdrücke von ausgewählten Ländern (in absteigender Reihenfolge aufgelistet) gemessen am verfügbaren Land und an der bioproduktiven Fläche (nach Wackernagel und Rees 1997, 137, mit Modifikationen; Flächenangaben aus WWF1983, 88 ff.)
Land
A
Bevölkerung (Mio. 1995)
B
Nationale Landfläche (km2)
C
Landfläche (ha/Kopf)
D
Bioproduk-
tive Fläche (ha/Kopf)
E
Fussabdruck (Land) (ha/Kopf)
F
Territoriales Defizit: E/C
G
Ökologisches Defizit: E/D
USA
263,250
9'191'836
3,49
7,20
7,91
2,00
1,10
Australien
18,088
7'686'848
42,50
10,26
6,68
0,16
0,65
Kanada
29,463
9'221'009
31,30
9,14
6,60
0,19
0,72
Österreich
7,968
83'850
1,05
4,29
5,24
4,99
1,22
Schweden
8,780
411'258
5,12
8,41
5,17
1,01
0,61
Schweiz
7,202
41'288
0,57
2,89
4,63
8,12
1,60
Niederlande
15,503
40'844
0,26
1,36
4,63
17,81
3,40
Deutschland
81,519
356'755
0,44
2,77
4,36
9,91
1,57
UK
58,258
244'046
0,42
1,75
3,57
8,50
2,04
Italien
57,187
301'225
0,53
1,20
2,89
5,45
2,41
Costa Rica
3,424
50'700
1,48
1,73
2,59
1,75
1,50
Japan
125,095
372'313
0,30
0,72
2,54
8,47
3,53
Mexiko
93,674
1'972'547
2,11
1,24
1,96
0,92
1,58
Indien
935,744
3'287'590
0,35
0,38
0,59
1,69
1,55
Das Thema der ökologischen Defizite einzelner Länder leitet zur Frage über, wie gross bei einer globalen Betrachtung mit der Voraussetzung internationaler Verteilungsgerechtigkeit der mittlere Fussabdruck eines Menschen auf dieser Erde überhaupt sein kann. Wir müssen dazu eine Vorstellung über die pro Kopf zur Verfügung stehende biologisch produktive Landfläche haben. Abb.7 zeigt, dass diese um 1900 noch 5,6 ha betrug, seither aber infolge des Bevölkerungswachstums auf 1,5 ha (genauer: 1,45 ha, vgl. Tab.3) gesunken ist.14
Dabei wäre zu berücksichtigen, dass ein gewisser Anteil an dieser Fläche eigentlich dem Artenschutz vorbehalten bleiben sollte. Eugene Odum glaubt z.B., dass ein Drittel der terrestrischen Ökosysteme in wildem Zustand belassen werden sollte (aus Giampietro und Pimentel 1990, 173).
Im gleichen Zeitraum hat sich der ökologische Pro-Kopf-Fussabdruck der reichen Länder von 1 ha auf 3 - 6 ha erhöht. Das bedeutet also, dass wir im Westen auf einem Niveau leben, das 2 - 4 mal grösser ist, als was uns zusteht. Wollten alle Menschen auf der Erde diesen Lebensstil pflegen, bräuchten wir einen bis drei, im Mittel zwei zusätzliche Planeten mit derselben Ressourcenausstattung (siehe Abb.8). Unser gegenwärtiger Lebensstil ist klarerweise nicht generalisierbar. Damit er dies wird, müssen wir in den Industrieländern im Mittel unseren Konsum um einen Faktor 3 verkleinern.
Abbildung 7: Der ökologische Land-Fussabdruck pro Kopf der reichen Länder in seiner zeitlichen Entwicklung verglichen mit der pro Kopf der Weltbevölkerung zur Verfügung stehenden biologisch produktiven Fläche (aus Wackernagel und Rees 1997, 29)
Abbildung 7: Der ökologische Land-Fussabdruck pro Kopf der reichen Länder in seiner zeitlichen Entwicklung verglichen mit der pro Kopf der Weltbevölkerung zur Verfügung stehenden biologisch produktiven Fläche (aus Wackernagel und Rees 1997, 29)
Abbildung 8: Wenn alle auf der Erde wie wir in den reichen Ländern leben würden, bräuchten wir diese dreimal. “Doch bis heute ist die Suche nach anderen fruchtbaren Planeten ergebnislos geblieben” (aus Wackernagel und Rees 1997, 31)
Abbildung 8: Wenn alle auf der Erde wie wir in den reichen Ländern leben würden, bräuchten wir diese dreimal. “Doch bis heute ist die Suche nach anderen fruchtbaren Planeten ergebnislos geblieben” (aus Wackernagel und Rees 1997, 31)
Die Methode des ökologischen Fussabdrucks kann auch im kleinen zur Abklärung von Detailfragen verwendet werden. Ein Beispiel: Die hors-sol-Produktion von Tomaten in British Columbia braucht infolge des damit verbundenen Energieaufwandes 18 mal mehr Land pro geerntetes Kilogramm als die konventionelle Produktionsart!15
Nach Wackernagel u.a. 1993, 11, 14.
Oder auf die Pendlerproblematik angewendet: Der Fussabdruck einer Person, die pro Tag hin und zurück je 5 km, zusammen also 10 km zurücklegt, benötigt eine Fläche von rund 130 m2, wenn sie das Fahrrad benützt, 310 m2, wenn sie mit dem Bus fährt, und 1250 m2, wenn sie den Weg mit dem Auto zurücklegt.16
Vgl. Wackernagel und Rees 1997, 146 ff. Hier finden sich auch Details der Berechnung.
Und natürlich ist es auch möglich, den persönlichen Fussabdruck insgesamt zu berechnen. Dazu findet sich eine Anleitung im Anhang.17
Der Anhang basiert auf Wackernagel 1996.
4.2 Das Konzept des Umweltraums
5. Von unten her kommen wir in Bewegung
5.1 Der "Global Action Plan" (GAP)
5.2 Die Volksinitiative zur Verkehrshalbierung des Vereins "umverkehR"
Zitierte Literatur