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Nordwestlich von Pokhara (Nepal): Blick auf den Annapurna-Südgipfel (7195 m) und den Annapurna I (8078 m) links und den Machhapuchhare (6997 m) rechts. Im Vordergrund zwei Frauen, die Lasten mit dem typischen Stirnband tragen.  / Photo D.S. Herbst 1982
Nordwestlich von Pokhara (Nepal): Blick auf den Annapurna-Südgipfel (7195 m) und den Annapurna I (8078 m) links und den Machhapuchhare (6997 m) rechts. Im Vordergrund zwei Frauen, die Lasten mit dem typischen Stirnband tragen.
Photo D.S. Herbst 1982
"Man kann unsere gegenwärtige evolutionäre und ökologische Krise nicht verstehen, wenn man sich keine Gedanken darüber macht, wie wir in eine so gefährliche Lage geraten sind. Die Vorstellung, wir könnten unsere endliche Umwelt endlos ausbeuten, um die Bedürfnisse einer ständig wachsenden Erdbevölkerung zu befriedigen, ist offenkundig naiv. Denn technischer Fortschritt hilft uns nicht viel weiter. Doch nicht minder naiv ist die Vorstellung, wir könnten zu einer idyllischen Lebensform als Jäger und Sammler zurückkehren. Was wir tun müssen, um uns selber zu retten, ist die wichtigste Frage dieses Jahrhunderts."
Bernard Campbell in „Ökologie des Menschen“, 1985
Ökologie als wissenschaftliche Disziplin ist bekanntlicherweise die Lehre von den Wechselbeziehungen der Lebewesen mit ihrer anorganischen und organischen Umwelt. Mit der in das allgemeine Bewusstsein gelangten Umweltproblematik hat das Wort aber auch die alltagssprachliche Bedeutung von der uns umgebenden Natur mit all ihren Verflechtungen und ihrer Bedeutung für unsere Lebensgrundlagen bekommen. So ist hinsichtlich der Umweltorganisationen und der AktivistInnen-Szene auch von der „Ökologie-Bewegung“ die Rede, und im Französischen wird denn auch zwischen „écologues“ und „écologistes“ unterschieden.
Nun sind die Umweltprobleme ja nicht Probleme der Umwelt, sondern des Menschen und seiner Gesellschaft. Eine Ökologie, bei der das im Zentrum des Interesses stehende Lebewesen der Mensch ist, eine Humanökologie kurz gesagt, muss sich nach meinem Verständnis entsprechend mit der Frage beschäftigen, welche gesellschaftlichen und kulturellen Hintergründe für diese Probleme verantwortlich sind, und wie es historisch gesehen überhaupt dazu kommen konnte. Es ist bald klar, dass eine derart umfassende Fragestellung auf die Ergebnisse einer ganzen Reihe von wissenschaftlichen Disziplinen angewiesen ist. Trotzdem oder gerade deswegen kann aber Humanökologie keine Superwissenschaft sein, denn es gibt kein lückenloses Rezept für eine interdisziplinäre Zusammenführung der verschiedenen Fachrichtungen nach streng wissenschaftlichen Kriterien. Typischerweise ist Humanökologie auch nur an wenigen Hochschulen als Lehr- und Forschungsrichtung anerkannt und etabliert. Humanökologie ist eher eine Perspektive, die wissenschaftliche Komponenten enthält, darüber hinaus aber auch der philosophischen Reflexion bedarf (nicht zuletzt weil die Wissenschaft selbst zum Teil eine Problemverursacherin ist) und auch in der Lage sein muss, an menschlichen Alltagserfahrungen anzuknüpfen. Eine so verstandene Humanökologie kann nicht vordergründig präzise Antworten und Handlungsanleitungen für konkrete fragliche Situationen geben, sondern soll denkenden und fühlenden Menschen Bewusstseinsanstösse geben und vielleicht auch dazu animieren, auf irgendeine Weise aktiv zur Erhaltung nicht nur unserer Lebensgrundlagen, sondern auch der unserer ganzen Mitwelt beizutragen.
Diese persönliche Website ist hauptsächlich meiner eigenen humanökologischen Perspektive gewidmet, so wie sie im Laufe von 13 Jahren am damaligen Geographischen Institut der ETH Zürich im Schosse einer engagierten Gruppe von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen entstanden ist und sich dann nach meinem Rücktritt im häuslichen Umfeld und bei praktischer Arbeit mit NGO’s weiter entwickelt hat. Als Einstieg empfehle ich den Artikel „Ein konzeptioneller Rahmen für eine Allgemeine Humanökologie“ und das Skript „Einführung in die Humanökologie“. Mit der Zeit soll diese Website auch Hinweise auf externe Aktivitäten im humanökologischen Bereich enthalten.