Kopf und Herz als die extremen Pole der Innenorientierungsachse können in einen internen Dialog zueinander treten, während die mittlere Ebene der Hand immer unmittelbar auf äussere Anwendung gerichtet ist. Kopf und Herz können aber natürlich auch an externen Beziehungen beteiligt sein; sie sind dann auf die mittelbare Mitwirkung der Hand angewiesen. Ich behaupte nun, dass je nach Mitwirkung der einen oder andern Bewusstseinsebene die Beziehung zur Aussenwelt einen unterschiedlichen Charakter annimmt: Die Beteiligung des Unbewussten ermöglicht eine Beziehung zur Welt im allgemeinen, die des praktischen Bewusstseins zur Mitwelt, während bei derjenigen des diskursiven Bewusstseins eine Aufspaltung in einen erneuten, aber jetzt anders zu verstehenden Zugang zur Welt einerseits und eine Ausrichtung auf die Umwelt andererseits zustandekommt. Dabei ist "Mitwelt" als die Welt der andern Menschen und andern nicht-menschlichen Lebewesen zu verstehen, "Umwelt" als diejenige Welt, die uns einzelne Ressourcen zur Bedürfnisbefriedigung liefert.
Im folgenden versuche ich diese Zuordnungen näher zu erläutern. Dabei stütze ich mich auf ein Schema, das eine Parallelisierung der klassischen drei Rationalitätstypen mit Beziehungstypen vornimmt, eine Folge, die wiederum mit unsern drei Bewusstseinsebenen verglichen werden
kann.47Im vollen Wortlaut heisst es bei Shotter: "People can be said to be aiming at achieving in their acitivities mind-to-world directions of fit (in speculation); mind-to-mind (in conduct) and world-to-mind (in production)" (Shotter 1984, 18).
Das Schema wird von Bernd Biervert und Josef Wieland benützt und kommt in ähnlicher Form auch bei John Shotter
vor.48"Das Unbewusste ... verkörpert den universalen, den ganzen Menschen, der im Kosmos verwurzelt ist," so sagt auch Fromm 1971, 136.
In beiden Fällen wird auf das altgriechische Denken Bezug genommen, im Fall von Biervert und Wieland auf Überlegungen über Arten von Handlungsnexus im Rahmen ökonomischen Handelns, im Fall von Shotter auf die aristotelische Unterscheidung von dreierlei Arten von
Wissenschaft.49Tatsächlich haben wir es beim Leiblichen bis zum Unbewusst-Psychischen mit einem Kontinuum von Phänomenen zu tun. Wir können uns z.B. die Frage stellen, wie von Ditfurth dies tut, wie es kommt, dass vegetative und psychische Funktionen nebeneinander im gleichen Organ, dem Gehirn, ablaufen. Die Antwort: Sie stehen in einem evolutionären Zusammenhang zueinander und sind deshalb nicht völlig voneinander getrennt (vgl. Hoimar von Ditfurth 1982, 48).
Das Zuordnungsschema ist im Überblick in Tabelle 1 dargestellt.