www.humanecology.ch · Meditatives · Buddhismus

4. Die Evolution des Bewusstseins

Geschichtlich gesehen entwickelte sich das menschliche Bewusstsein über eine Reihe von Stufen, die vom Kulturphilosophen Jean Gebser (1949) als magisch, mythisch und mental bezeichnet werden. Im Vergleich zu den Bereichen in Fig.2 findet dabei eine Bewegung von unten nach oben statt, nicht im Sinne einer Übereinstimmung der drei Stufen mit den drei Bereichen, sondern einer Schwerpunktverschiebung (Fig.3). Seit Urzeiten verfügt der Mensch über alle drei Bewusstseinsbereiche, setzt sie aber mit unterschiedlichen Gewichten ein. Betrachten wir nur Anfang und Ende dieser Entwicklung:
Das magische Bewusstsein ist noch stark vom Tiefenbewusstsein kontrolliert, es hat einen integralen und zirkulären Charakter und anerkennt keine Grenze zwischen Innen- und Aussenwelt. Die Weltbilder, die damit entstehen, sind von natur- oder erfahrungsreligiöser, wir können auch sagen spiritueller Art. Antworten auf Fragen werden durch die Erforschung der Innenwelt gesucht (Fig.4).
Das mentale Bewusstsein hingegen hat sich davon abgekoppelt, es baut in erster Linie auf dem „Kopf" auf und hat einen teilenden und linearen Charakter, der auch Innen und Aussen voneinander scheidet. Typisch dafür ist unser wissenschaftliches Weltbild. Es entsteht dadurch, dass wir rationale Hypothesen entwickeln und diese dann an der Aussenwelt überprüfen (Fig.4).